Der Begriff ‚fair trade‘ ist ein offenes Prinzip, welches häufig in direkter Verbindung mit dem Label der World Fair Trade Organization betrachtet wird. Letztere setzt Standards für den Anbau und die Abwicklung fest, sowie Preisuntergrenzen. Damit hat das Fairtrade-Siegel einen guten Einfluss. Ein faires Wirtschaften sollte jedoch noch mehr sein, als die Einhaltung eines Mindeststandards und die Bezahlung eines minimalen Preises. Ein faires Wirtschaftssystem muss die gesamte Wertschöpfungskette betrachten und einbeziehen. Wir beginnen erstmal ohne Labels oder Zertifizierungen, da die Kosten für diese relativ hoch sind und das Geld dafür gerade in dieser Anfangsphase des TEIKEI-Projekts besonders für die einzelnen Höfe genutzt werden soll.
Unser Wirtschaften basiert auf der Gemeinschaft. Damit liegt die Beziehung nicht primär im Handel, sondern in den freundschaftlichen Partnerschaften zwischen den beteiligten Menschen. Durch diese Vertrauensebene und die verantwortungsvolle Beziehung stellen wir im regelmäßigen Austausch sicher, dass das gemeinsame Ziel einer gemeinschaftsgetragenen Wirtschaft im Vordergrund steht. Die Finanzierung der Landwirtschaft der einzelnen Höfe ist das oberste Ziel, welches durch die Bezahlung eines fairen Einkommens für alle Beteiligten geregelt wird. Die gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft ist für uns das Ergebnis eines ganzheitlichen Qualitätsanspruches. Neben der sozialen Perspektive spielen auch die ökonomische, kulturelle und ökologische Dimension, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit eine zentrale Rolle für unser Wirtschaften.
Ein weiterer Vorteil des TEIKEI-Systems ist, dass wir durch die enge Zusammenarbeit mit den Erzeugern und unser Vorbestell- und Abosystem von den üblichen Marktschwankungen unabhängig sind. Anders als bei vielen anderen Anbietern, wo die Preise stark steigen können, bleiben unsere Preise stabil. Dank der Planungssicherheit für unsere Erzeuger und der direkten Finanzierung der Ernte können wir sicherstellen, dass Erzeuger:innen faire Preise erhalten, unabhängig von den Marktbedingungen.
Es macht teilweise gar keinen Sinn, uns mit den Marktpreisen zu vergleichen, da diese oft durch äußere Einflüsse wie Kriege, Ressourcenknappheit oder andere globale Ereignisse stark schwanken können. In einem Jahr, in dem die Weltwirtschaft aufgrund solcher Ereignisse die Preise für Olivenöl in die Höhe treibt, könnten unsere Preise sogar unter dem Marktniveau liegen – was jedoch nicht den realen, durchschnittlichen Preis reflektiert. In anderen Jahren, in denen die Marktpreise besonders niedrig sind, könnten wir über dem Marktniveau liegen. Unser Fokus liegt jedoch nicht auf dem Vergleich mit diesen Preisschwankungen, sondern auf der Schaffung einer wirklich nachhaltigen Wirtschaftsweise, die gute landwirtschaftliche Praktiken und qualitativ hochwertige Lebensmittel fördert. Wichtig ist für uns, dass unsere Lieferkette nachhaltig und zukunftsfähig bleibt und auch für zukünftige Generationen funktioniert.